Netflix-Dokumentation beleuchtet Schicksal von Jean Charles de Menezes und Polizeigewalt
Am 22. Juli 2005 wurde der brasilianische Elektriker Jean Charles de Menezes in London von der Polizei erschossen, während er fälschlicherweise für einen Terrorverdächtigen gehalten wurde. Eine geplante Netflix-Dokumentation könnte die Reaktionen auf diesen umstrittenen Vorfall beleuchten und Experten anziehen, die die unterschiedlichen Berichte über die Ereignisse vergleichen. Die Metropolitan Police wurde später für Sicherheitsverletzungen verurteilt und entschädigte die Familie des Opfers.
Am 22. Juli 2005 wurde der brasilianische Elektriker Jean Charles de Menezes in London von der Polizei erschossen, da er fälschlicherweise für einen Terrorverdächtigen gehalten wurde. Netflix plant, eine Dokumentation über diesen tragischen Vorfall zu veröffentlichen, in der auch die Perspektiven der beteiligten Polizisten und der Familie des Opfers beleuchtet werden.
Hintergrund des Vorfalls und seine Folgen
Die Tötung von Jean Charles de Menezes ereignete sich nur einen Tag nach gescheiterten Terroranschlägen auf die Londoner U-Bahn am 21. Juli 2005. An diesem Morgen ging der junge Mann in die Stockwell-U-Bahnstation, ohne zu wissen, dass er in das Visier der Polizei geraten sei. Nachdem der Befehl "State Red" ausgerufen worden war, wurde er von bewaffneten Beamten aufgehalten und erschossen. Die öffentliche Empörung wuchs schnell, da am selben Nachmittag bekannt wurde, dass Jean Charles nicht mit den Anschlägen in Verbindung stand.
Geplante Dokumentation und mögliche rechtliche Implikationen
Netflix hat die Produktion einer Dokumentation zu den Ereignissen angekündigt, die von einem Insider als eine der umstrittensten Tötungen in der Geschichte der modernen Polizeiarbeit charakterisiert wurde. Es wird erwartet, dass die Doku kritisch beleuchtet, ob die Darstellungen der beteiligten Beamten im Vergleich zu den Informationen des Channel 4 übereinstimmen. Zudem hat Netflix bisher keine Stellungnahme zu den Plänen abgegeben.
Gerichtsurteile und Entschädigungen
Im Jahr 2006 entschied ein Gericht, dass niemand wegen Mordes oder Totschlags an Jean Charles de Menezes angeklagt werden könne. Allerdings wurde die Metropolitan Police ein Jahr später für Verstöße gegen Sicherheitsrichtlinien verurteilt und musste eine Geldstrafe in Höhe von 210.000 Euro zahlen. Die Familie des Opfers erhielt schließlich 2009 eine Entschädigung von 120.000 Euro von der Metropolitan Police.