Severin Freund spricht offen über Epilepsie und erste Anfälle im Jugendalter
Severin Freund, der ehemalige Skisprungstar, hat erstmals offen über seine Epilepsie gesprochen. Er erlitt seinen ersten Anfall im Alter von 16 Jahren, was ihn in seiner sportlichen Karriere stark belastete. Trotz seiner Ängste konnte Freund erfolgreich im Skispringen bleiben und hat mittlerweile ein bis zwei Anfälle pro Jahr. Er möchte sich intensiver mit seiner Krankheit beschäftigen und schätzt sein glückliches Leben mit seiner Familie.
Der ehemalige Skisprungstar Severin Freund hat in einem Interview mit Welt offen über seine Erfahrungen mit Epilepsie gesprochen. Freund, der seine Karriere als erfolgreicher Athlet fortsetzen konnte, gibt einen Einblick in die Herausforderungen, die er seit seiner Diagnose bewältigt hat.
Erster Anfall und die anfängliche Verwirrung
Severin Freund erlitt seinen ersten epileptischen Anfall im Sommer 2004 im Alter von 16 Jahren. In diesem schwierigen Moment waren seine Eltern und Brüder anwesend. Sie waren schockiert und konnten sich zunächst nicht erklären, was mit ihm geschehen war. Da zu diesem Zeitpunkt ein Volksfest stattfand, vermutete der Hausarzt zuerst eine Alkoholvergiftung. Freund erinnert sich daran, dass er, nachdem er wieder zu Bewusstsein kam und antworten konnte, glücklicherweise für glaubwürdig gehalten wurde.
Die Angst um die sportliche Karriere
Mit der Diagnose Epilepsie stellte sich für Freund die entscheidende Frage, ob er weiterhin seinem großen Traum, dem Skispringen, nachgehen könne. Seine größte Angst war der Verlust seines geliebten Sports. Er beschreibt die damit verbundenen Gedanken und Risiken als sehr abstrakt, während die Gefahr, nicht mehr skispringen zu können, sehr präsent war. Er bezeichnet es als einen Super-GAU, falls ihm der Sport genommen worden wäre.
Anfälle im Alltag und positive Perspektiven
Trotz der Herausforderungen konnte Severin Freund seine erfolgreiche Karriere fortsetzen. Heute hat er zwischen sechs und 24 Monaten ein bis zwei Anfälle, die meist nachts auftreten. Freund spricht darüber, dass er vielleicht immer eine gesunde Naivität im Umgang mit seiner Erkrankung gehabt hat und diese ihm hilft, optimistisch zu bleiben. Er erkennt an, dass er bis hierhin gekommen ist und glaubt, dass es weiterhin gut gehen wird. Seine Frau hat bemerkt, dass er ruhiger und schneller aus den Anfällen herauskommt.
Reflexion über die erfolgreiche Karriere und familiäre Freude
Severin Freund blickt auf eine äußerst erfolgreiche Karriere zurück. Neben zahlreichen Titeln bei den Deutschen Meisterschaften hat er auch 22 Weltcup-Siege im Einzel-Skispringen errungen. Vor einem Jahr wurde er zum zweiten Mal Vater, und gemeinsam mit seiner Frau Caren erfreut er sich über die Geburt eines Sohnes, das ihn zusätzlich glücklich macht. Freund beschreibt sich selbst als einen sehr glücklichen und dankbaren Menschen, was er auch in dem Interview mit Welt betont.
